Heute geht unsere Reise zu Ende. Nach acht Tagen mit Sturm, Regen und Sonne gehen 50 Kinder und 20 BetreuerInnen erschöpft und glücklich nach Hause. Die Vorbereitung auf die Zeltfreizeit über zwei Wochenendseminaren, etlichen Online-Seminaren und Basteltagen haben sich ausgezahlt. Wir waren in diesem Jahr vor der Ankunft der Kinder besonders nervös und angespannt. Zwei Jahre ohne Zeltfreizeit sind eine verdammt lange Zeit. Aber von der ersten Minute an zeigte sich, dass die BetreuerInnen Anspannung und Nervosität in Begeisterung und Motivation verwandelten. Alle hatten ein Ziel, diese Woche muss für die Kinder einzigartig sein. Und wer in die Augen der Kinder während der Abschluss Disco guckte, konnte feststellen, das Ziel…

Die Lieder der musikalischen Untermalung des Vorabends spukten immer noch in allen Köpfen herum und der letzte ganze Tag auf dem Zeltplatz brach an. Der Professor stand schon vor dem Frühstück mit seinem gepackten Koffern im Speisesaal und die größte Befürchtung wurde wahr. Heute musste es den letzten Schlüssel geben. Dietrich erklärte, dass sich die Planetenkonstellation im Winkel zum Leuchtturm so verändert hat, dass die Energie der Tür nachlassen wird. Er wird uns also schon während der Mahlzeit verlassen, da seine Aufgabe auf dem Zeltplatz erfüllt ist und er sich etwas Neues suchen muss. Das macht er natürlich nicht ohne uns zuvor die Tür aufzuschließen. Das Klirren der Werkbank verstummte…

Noch ein wenig erschöpft vom letzten Discoabend, saßen alle Gruppen pünktlich um acht Uhr am Frühstückstisch. Gestärkt durchs Frühstück ging es dann an die täglichen Dienste. Im Handumdrehen war das Geschirr gespült und abgetrocknet, die Duschen gesäubert und der Speisesaal gefegt. Endlich kann der Tag so richtig beginnen. Unser Schlüsselmacher hat über Nacht seine Maschinen laufen lassen und die Werkzeuge geschwungen. Einen wunderschönen farbigen Schlüssel präsentierte der Professor den Kindern. Schnell war das richtige Schloß gefunden. Dreimal nach rechts, einmal nach links und noch einmal nach links und die Tür ging langsam und knarrend auf. Immer mehr Nebel drang durch die offene Tür in den Saal und überall leuchteten bunte Lichter. Langsam…